03.05.2018
Am vergangenen Samstag, 28. April, machten sich immerhin acht mutige Radler (darunter ein weiblicher Gast) auf ins schöne Markgräflerland. Leider war die Wettervorhersage nicht ganz so zuverlässig, weshalb wir bei der Fahrt nach Efringen-Kirchen über den doch heftigen Regenschauer mehr als verwundert waren. Umso mehr freuten sich alle Biker, dass der Regen bei der Ankunft am dortigen Bahnhof aufhörte und wir bereits bei Trockenheit unsere Räder besteigen konnten.
Unser Guide Gottfried hatte eine schöne und nicht allzu anstrengende Tour von "um die 40 km und mit wenigen Höhenmeter" vorbereitet: zuerst führte uns der Weg über Eimeldingen (Geburtsort von Trainer Christian Streich) und Binzen vorbei ins Kandertal. Die leichte Steigung an der Kander entlang war genau richtig gegen die noch etwas kühle Luft. In Kandern nach gut 1,5 Std. angekommen, machten wir eine Kaffeepause beim Städtlebeck in der Hauptstraße.
Danach ging es auf Waldwegen bergan zur Scheideck, dem höchsten Punkt der Tour. Nach kurzem Luftholen nahmen wir dort den Hohen Weg, der uns ohne große Mühen dann bis Burg Rötteln brachte. Wir schlossen unsere Bikes zusammen und bestiegen bei schönstem Wetter den Burgfried und genossen den Blick auf Lörrach und die umliegenden Ortschaften sowie bis nach Basel rein und weit ins Wiesental und zum Hotzenwald hoch. Auch Braut und Bräutigam konnten wir erblicken, denn es wurde für eine Trauung mächtig aufgebaut und hergerichtet. Sicherlich freuten sich die Brautleute noch mehr über das tolle Wetter.
Nachdem nun genug Blicke in die Ferne schweiften, hatten wir noch kurz Zeit für eine Erfrischung in der Burgschänke, dann aber nahmen wir die letzten 30 Minuten unter unsere Grobstollen und fuhren an Rümmingen und Fischingen vorbei in den Efringer Ölberg, eine sehr gute Weinlage, an der uns Winzer Günter Kaufmann und auch zwei unserer Frauen schon am vereinbarten Treffpunkt erwarteten.
Nach dem Genuss eines Kauf-Secco, eine neue, sehr leicht und prickelnd schmeckende Weinkreation der Winzerfamilie Kaufmann, führte uns nun der Senior der Familie durch den Rebberg und erklärte uns neben den Rebsorten auch die vielfältigen Tätigkeiten im Weinberg. Denn bis es im September zum Herbsten gehen kann, sind noch viele verschiedene Aufgaben zu erledigen, bei manchen kommt es fast auf den Tag an, an dem man sie verrichten muss. So sind neben Neuanpflanzungen von Rebstöcken gerade jetzt im April / Mai das Ausbrechen, d.h. das Entfernen unerwünschter Triebe sowie später dann das Binden der Triebe zu nennen.
Die Besonderheiten des Bio-Weinbau, dem sich die Familie Kaufmann seit nunmehr 20 Jahren schon verschrieben hat, konnten wir im direkten Vergleich zum konventionellen Anbau deutlich sehen. Wir alle nahmen viel Neues und Wissenswertes mit und genossen den schönen Spaziergang mit herrlichem Blick ins Dreiländereck nach Basel und ins Elsaß hinein. Da sich nun auch der Hunger etwas bemerkbar machte, rollten wir nun in fünf Minuten bergab bis ins Weingut. Dort wurden wir von unserer Gastgeberin Annette Kaufmann mit einem fröhlichen Gruß willkommen geheißen.
Nun wollten wir natürlich auch die Räumlichkeiten, Gerätschaften und Abläufe im Weingut kennen lernen. Flaschenlager 1 und 2 und der Weinkeller mit Stahl- und alten Holzfässern dufte hier natürlich nicht fehlen. Auch die Barrique-Fässer waren mit den guten Erzeugnissen gefüllt, denn bald steht die nächste Abfüllung eines sicherlich guten Jahrgangs an. Der Maschinenpark sowohl für die Reben als auch für die Tätigkeiten im Weingut und für den Wein-Ausbau ist doch sehr beachtlich und sicherlich auch recht kostspielig.
So viel Wissensaufnahme macht dann doch durstig - jetzt nahmen wir alle unter der schönen Linde im Hof des Weingut platz und bekamen dann nacheinander die tollen Weine von Kaufmanns sowohl ins Glas als auch fachkundig und unterhaltsam von Günter Kaufmann vorgestellt. Annette Kaufmann verwöhnte uns mit tollen Platten vom örtlichen Metzger, mit leckerem Käse und auch allerlei "Grünzeug". Selbst gebackenes Brot war ein weiterer Höhepunkt, sodass wir alle kräftig zusprachen und uns prächtig verköstigt fühlten.
Die ganze Weinprobe zog sich dann doch über einige Stunden hin, denn es gibt wirklich viel zu probieren und es ist im Sortiment vom Weingut Kaufmann für jeden Geschmack was dabei. So ließ es sich auch keiner der Teilnehmer verwehren, noch einen kleinen oder größeren Weinposten gleich zu erwerben und somit die heimischen Vorräte zu ergänzen.
Bis bald 20 Uhr zog sich so der Besuch hin, wir alle fühlten uns rundum wohl versorgt und aufgehoben. Einen ganz lieben Dank unseren Gastgebern, die uns so lecker bewirteten und fachkundig und äußerst unterhaltsam in die Geheimnisse eines modernen Bio-Weingutes einführten. Wir kommen bestimmt alle nochmals vorbei!
Radsportverein „Concordia“ Unteribental e.V.
Zartenerstrasse 20
79199 Kirchzarten